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Beitrag von Admin Mi Okt 24, 2012 9:23 am


Wäre es denkbar, einem Gewalttäter bei Überführung seine Gewalttaten durch Gewalt an ihm selbst vor Augen zu führen ? „Uhrwerk Orange“ entführt den Zuschauer von 1971 in eine Welt, wie wir sie heute zum guten Teil haben. Der Film ist zwar 1983 angesiedelt, aber selbst zu diesem Zeitpunkt hat der Film für mich einen klaren Wiedererkennungswert gehabt. Als Anführer seiner Gruppe, der„Droogs“, ist Gewalt eine Sprache die er vor den Augen der Zuschauer mit seinen Worten, einer eigenartigen Sprache, zelebriert. So sitzt er gern mit seinen Kumpels in der „Korova Michbar“ und schlürft Getränke wie Milch Plus und Halluzigenen. Weil das "so richtig Laune auf ein bisschen richtig Gewalt macht". Dabei ist es Alex egal, ob es sich um einen Penner handelt oder eine rivalisierende Gang, die sich gerade, ebenfalls gewaltsam, an einer Operndiva zu schaffen macht. Sadomasochistische Tendenzen lebt die Gruppe genüsslich aus, indem sie in das Haus des Schriftstellers Frank ( Patrick Maggee, war vermutlich nie so gut ) eindringen und vor dessen Augen seine Frau vergewaltigen. Alex selbst trägt dabei eine phallusartige Maske. Frank wird dabei so schwer verletzt, dass er danach nur noch im Rollstuhl sitzt. Seine Frau hingegen stirbt daraufhin, weil sie mit den Ereignissen nicht fertig wird. Als die Gruppe kurz darauf in das Haus der „Cat Lady“ eindringt bringt Alex die Frau um. Als er jedoch das Haus wieder verlässt wird er von seinen Kumpels zusammengeschlagen, anschließend von der Polizei erwischt und zu 14 Jahren Haft verurteilt. Im Gefängnis dann ist Alex vorbildlich in seinem Verhalten und stellt sich schließlich einem neuartigem Experiment zur Verfügung, das Gewalttäter allein bei dem Gedanken (!) an Gewalt und Brutalität bestraft. Er wird von oben bis unten verkabelt, die Pupillen so gehalten das er die Augen nicht schließen kann und muss sich nun Filme ansehen, die stundenlang nichts als Gewalt zelebrieren. Diese Art der „Therapie“ ist über 2 Wochen gedacht. Sobald er einen gewalttätigen Gedanken hat, wird ihm übel oder schwindelig, so dass seine ursprüngliche Gewaltbereitschaft bald gegen Null tendiert. Aber wie reagiert die Gesellschaft auf diesen „neuen Alex“?



Als ich 1971 vor den Aushangbildern der Kinos stand, war ich ein bisschen ratlos, so dass es noch ein paar Jahre brauchte. Bis ich dann neugierig genug wurde, als ein Freund von mir damals so verrückt danach war und gleich ein VHS Bootleg anschleppte, das ich irgendwann leicht wiederwillig und ohne große Erwartungen in den Recorder schob. Auch brachte mich die sichtbar erstklassige Qualität nicht wirklich dazu, an den Film ansich zu glauben, da es ja schon recht merkwürdig losging.

Kubricks bitter bitterböse pechschwarze Kritik an der Gesellschaft stellt die Frage, ob der Staat das Recht hat, Gewalttätern so beizukommen, indem man ihren freien Willen bricht. Alex nun ist in Kubrick’s Film ist so ein Paradebeispiel, wie das dann laufen könnte. Vergewaltigung, extreme Gewalt bis hin zu Mord, das praktiziert Alex mit seinen Kumpels im Rausch, in einem Tanz, einem wahrem Ballett an Gewalt mit Beethoven, den er verehrt, im Hintergrund. Er praktiziert es in grellen, sich beißenden Farben, moderner Kunst, Plastikmöbeln und kalten Räumen in einer Art des sozialen Desinteresses. Als Alex bei seinem Experiment auch letztlich auf dem Kopf verkabelt wird, bekommt man beinahe den Eindruck, als wäre nun er es der die Dornenkrone trägt und letztlich wirft der Film auch viele andere, äußerst provokante, kontroverse Thesen auf. Wie z.B. die Frage, ob denn der Staat Verbrecher nicht sogar braucht, um funktionieren zu können. Braucht ein Staat z.B. Gewalttäter letztendlich sogar, um im Gegenzug Gewalt mit Gewalt rechtfertigen zu können, um wirklich funktionieren zu können ? Denn als man Alex mit zwanghaft weit aufgerissenen Augen im Gefängnis vor der Leinwand sieht und Verkabelung auf dem Kopf, dann kommt man schon ins Grübeln. Und auch später wieder in Feiheit muss Alex erkennen,was es so mit dem freien Willen, der Gewalt und der Gewaltlosigleit auf sich hat, als er zwei seiner alten Freunde trifft die nun zu Polizisten mutiert sind, brutal zusammenschlagen und fast ertränken. Ist die Gewalt durch den Staat also eine andere, eine bessere, als die durch den Verbrecher begangen wird ? Und ist der Täter wirklich „zu heilen“, indem man ihm auf die gleiche Art begegnet ? Unangehm auch immer wieder Kubrick’s Spiegel, das einem deutlich macht, das nicht der Täter für die Tat, sondern die Gesellschaft verantwortlich ist. Interessant dabei auch zu sehen, das der Schriftsteller Frank, ( Magee) als er dem ehemaligen Peiniger seiner Frau wieder begegnet und erkennt,auch Haß und Gewaltbereitschaft zeigt, sie aber wohl aus eher gesellschaftlichen Gründen unterdrückt. „A Clockwork Orange“von 1971 ist aktuell wie eh und je, heute vermutlich sogar noch weit mehr als früher, denn die Fiction im Film hat die Realität doch längst ein, wenn nicht überholt..Von „brutal und inhaltsleer“ bis „bitterböse Satire auf die Entmenschlichung unserer Gesellschaft“ lauteten damals die Kritiken, doch wurden diese schnell geradezu überrannt von einer wahren Welle nach Empörung der Zuschauer,die in diesem wohl ebenfalls ihren eigenen Spiegel sahen. Heutzutage steht ein Typ wie Alex an jeder U-Bahn Station und verprügelt und erschlägt sinnlos fremde Menschen,1971 hat es Stanley Kubrick neun Jahre nach dem Buch von Anthony Burgess mit den Stilmitteln des Films erzählt. Obwohl sich beide Filme sicher sehr stark voneinander unterscheiden sind „A Clockwork Orange“ und „Invasion of the body snatchers“ ohne Frage meine absoluten Lieblingsfilme im Genre. Wobei dieser hier ja eigentlich schon schlecht in das enge Korsett eines Genres gepresst werden kann. "A Clockwork Orange" wurde seinerzeit in etlichen Ländern verboten, in den USA bekam er eine X Rated Freigabe, die meist nur Pornos vorbehalten ist. Selbst das Filmposter wurde in vielen Ländern zensiert. Vier Oscar Nominierungen und auch - geradezu kurios in dem Zusammenhang - Morddrohungen gegen Kubrick selbst.Nebenerscheinungen seines Films
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